Erste-Hilfe-Fallbeispiele. Capture the Flag. Lagerfeuer.
Das sind vermutlich die drei Schlagworte, die allen Teilnehmenden und Leitern langfristig in Erinnerung bleiben werden, wenn wir an die JET-Herbstfahrt 2022 zurückdenken. Los ging es am 04.10.2022 um 11:30 Uhr am Pützerhof in Neunkirchen-Seelscheid. Anreisen, von den Eltern verabschieden, die Leiter kennenlernen, Zimmer beziehen, die von der Ortsgruppe für den Zeitraum der Fahrt gestellte Einsatzkleidung entgegennehmen und alles in allem erstmal ankommen.
Über die nächsten beiden Tage erstreckten sich dann die Inhalte der Basisausbildung Einsatzdienste. Von Team- und Konfliktfähigkeit über die Bedeutung von Steuerboard und Backboard bis hin zum Ablauf eines Einsatzes lernten die Teilnehmenden alles, was an Grundlagen für den Einsatz- und Wasserrettungsdienst nötig ist. Ein Teil dieser Basisausbildung ist auch die Sprechfunkunterweisung für den DLRG-Betriebsfunk, bei der sich kurzzeitig auch Jonas und Fiete als Referenten versuchen durften, die ihre Parts grandios vermittelten.
Mit der Basisausbildung Einsatzdienste – im DLRG-Jargon auch gerne „401“ oder „AV 401“ genannt, da die Inhalte in der Ausbildungsvorschrift Nummer 401 festgelegt sind – ist die DLRG-interne Grundausbildung abgeschlossen, die den Grundstein für alle weiteren Fachausbildungen, beispielsweise zum Strömungsretter, zum Wasserretter, zum Katastrophenschutzhelfer oder zum Bootsführer bildet.
Der zweite Themenschwerpunkt lag in der erweiterten Erste Hilfe. Nach einer kurzen Wiederholung der Basismaßnahmen Erste Hilfe, also dem Auffinden eines Notfallpatienten, der Seitenlage und der Herzlungenwiederbelebung – diesmal waren ab und an Kim und Fiete als Referenten am Werk – erlangten die Teilnehmenden Einblicke in das, was sie in der Sanitätsausbildung A und B erwartet. Schemata wie cABCDE, PECH und SAMPLER, der Umgang mit Schienen, der Halskrause und dem Spineboard, Reanimation mit einem Beatmungsbeutel oder Grundlagen der Diagnostik mit Blutdruck- und Pulsmessung. Durch diese neuen Kenntnisse können die Teilnehmenden nun adäquat auf fachlich kompetentem Niveau Sanitätern und Sanitätshelfern assistieren sowie eigenständig einfache Maßnahmen der erweiterten Ersten Hilfe durchführen.
Das neue Wissen wurde seit Freitagmittag in insgesamt neun Fallbeispielen auf die Probe gestellt. Leblose Person im Schlafzimmer, amputierte Hand, Herzinfarkt beim Mittagessen, von der Treppe gestürzt, leblose Person nach Stromunfall, bewusstlose Person vor der Eingangstür, Brandverletzungen neben dem Lagerfeuer, gebrochener Arm in Kombination mit Asthmaanfall und offener Unterschenkelbruch bei aufgelöstem Patienten – diese Szenarien wurden verteilt auf die letzten drei Tage von den Teilnehmenden in zwei Trupps auf höchstem Niveau abgearbeitet und professionell gelöst. Nach dieser Woche mit benannten Fallbeispielen, dürfen wir mit Recht behaupten, acht der kompetentesten und fähigsten Ersthelfer der DLRG in unserem Jugend-Einsatz-Team zu haben – die gesamte JET-Leitung, genau wie alle Gastreferenten sind unglaublich stolz auf alle Teilnehmenden und das, was ihr euch binnen der sechs Tage an Kompetenz angeeignet habt!
Doch mit der wichtigste Teil einer Jugendfahrt ist und bleibt das Miteinander. Miteinander kochen, essen, abwaschen, wohnen – aber vor allem miteinander spielen, Musik hören, Spaß haben oder am Lagerfeuer sitzen. Es bürgerte sich ein, jeden Abend nach dem Abendimpuls am Lagerfeuer zwei, drei Runden Werwolf zu spielen. Tagsüber waren die Standardspiele Capture the Flag, Bakterienfangen, Schnick-Schnack-Schnuck-Fangen genau so wie Hase und Jäger.
Alles in allem waren es sechs grandiose Tage in Neunkirchen-Seelscheid, die einigen Teilnehmenden den Abschied sichtlich schwer machten – aber wir sehen uns ja alle wieder, spätestens bei der nächsten JET-Gruppenstunde!
An dieser Stelle sei einigen Personen ein weiteres Mal herzlicher Dank ausgesprochen.
@Sophie und @Luise, danke, dass ihr uns als Bufdinen während der gesamten Fahrt so tatkräftig unterstützt habt, sowohl in der Küche, als auch in der Planung und als Mimen – hättet ihr uns nicht den Rücken freigehalten, wären wir bestimmt verhungert!
@Marc, danke, dass du für uns bei allen Problemen Kriseninterventionsteam Herbstfahrt gespielt hast – auch ohne dich wären wir vermutlich untergegangen!
@John, danke, dass du so häufig zu Besuch warst, uns Unterrichtseinheiten abgenommen hast, in denen wir kurz durchatmen konnten, und uns mit deinem Fachwissen und deiner Erfahrung insbesondere bei den Fallbeispielen durchgehend unterstützt hast!
@Kai, danke, dass auch du uns den Rücken freigehalten hast und dich darum kümmerst, dass diese JET-Fahrt fotografisch so aufbereitet wird, dass wir für das nächste Jahr noch mehr Teilnehmende gewinnen können!
@Teilnehmende, danke, dass ihr dabei wart! Ohne euch wäre die gesamte Fahrt nicht möglich gewesen. Ohne eure Mitarbeit wäre die Fahrt niemals so reibungslos verlaufen. Und ohne euch hätte die Fahrt lange nicht so viel Spaß gemacht.
Wir als JET-Leitung sind stolz auf alle, die an der Fahrt mitgewirkt haben und unglaublich motiviert, diese Herbstfahrt im nächsten Jahr noch zu übertreffen. Insofern – auf eine mindestens genauso grandiose Herbstfahrt 2023!
Für die JET-Leitung – Felix Oepen