Fünf Einsatzkräfte der Ortsgruppe Troisdorf absolvierten erfolgreich die Fachausbildung Wasserrettungsdienst
Die Fachausbildung Wasserrettungsdienst – kurz FA WRD – ist die klassische Grundausbildung in der DLRG, an der niemand vorbeikommt, der längerfristig in den Einsatzdienst der DLRG einsteigt und regelmäßig Wasserrettungsdienst leistet bzw. leisten wird.
Die FA WRD umfasst inklusive der vorausgesetzten Lehrgänge in Summe etwa 110 Unterrichtseinheiten, umgerechnet knapp 85 Zeitstunden theoretische und praktische Lehrgangsinhalte. Die Ausbildung zum Ersthelfer und darauf aufbauend zum Sanitätshelfer (SAN-A) sowie zum Rettungsschwimmer erfolgt jedoch separat von der wasserrettungsspezifischen Einsatzausbildung. Diese Einsatzausbildung gliedert sich in insgesamt fünf Modulausbildungen mit verschiedenen Schwerpunkten.
- Modul 401 – Basisausbildung Einsatzdienste
- Modul 402 – Umgang mit Rettungsgeräten und Überwachung von Wasserflächen
- Modul 403 – Schwimmen in fließenden Gewässern
- Modul 404 – Einsatz an Küstengewässern
- Modul 411 – Wasserretter
Nachdem alle Module durchlaufen sind und ein Rettungsschwimmabzeichen Silber, eine Sanitätsausbildung A zum Sanitätshelfer und ein Mindestalter von 16 Jahren als Voraussetzungen vorliegen, wartet am Ende des Lehrgangs 411 – Wasserretter eine mehrteilige Abschlussprüfung. In einer theoretisch-schriftlichen Multiple-Choice-Prüfung wird das gesamte vermittelte Fachwissen abgefragt. In einer praktischen Knotenkundeprüfung müssen die Prüflinge mehrere, zufällig ausgewählte Knoten demonstrieren und erklären sowie Fragen zum Umgang mit Leinen und Seilen beantworten. Durch das praktische Run-Swim-Run, bei dem die Prüflinge in unter 8 Minuten 100m laufen, 200m schwimmen und 100m laufen müssen, wird die körperliche Leistungsfähigkeit auf die Probe gestellt. In der kombinierten Rettungsübung, bestehend aus 100m Anschwimmen, Abtauchen in 2-5m Tiefe, 100m Abschleppen einer Person und 3 Minuten Demonstration der Herz-Lungen-Wiederbelebung wird überprüft, dass die Grundfertigkeiten eines Wasserretters sitzen. Zu guter Letzt steht die praktische Einsatzübung an, in der jeder Prüfling in einem fiktiven Einsatzszenario des Wasserrettungsdienstes eingesetzt wird. Dieses Szenario kann von der Personensuchen an Land oder im Wasser, über leichte oder schwere Erste-Hilfe-Leistungen bis hin zur Hilfe bei einem akuten Ertrinkungsunfall sehr facettenreich gestaltet sein.
In der Ortsgruppe Troisdorf begann die Ausbildung der einzelnen Module Ende Januar mit der Basisausbildung Einsatzdienst – den ausführlichen Bericht zu diesem Ausbildungswochenende findest du hier (https://troisdorf.dlrg.de/news/basisausbildung-einsatzdienste-abgeschlossen-101493-n/). Der zweite Meilenstein stand Mitte April auf dem Lehrgangsplan – der Kombilehrgang der Module 402 und 404. Den ersten Lehrgangstag über wurden alle theoretischen Inhalte zum Überwachen von Wasserflächen und Einsatz an Küstengewässern vermittelt, während am zweiten Lehrgangstag eine Vielzahl Rettungsgeräte praktisch am Rotter See ausprobiert und erste Erfahrungen auf Rettungsbooten gesammelt werden konnten.
Den Abschluss der diesjährigen Ausbildungsreihe stellte der Kombilehrgang der Module 403 und 411 inklusive Prüfung am vergangenen Wochenende, dem 13. bis 14. Mai dar. Samstagmorgen beginnend mit dem Praxismodul „Schwimmen in fließenden Gewässern“ sammelten alle Teilnehmer erste Erfahrungen im Fließgewässer. Unter Anleitung und Absicherung von vier Strömungsrettern wurden sich Grundlagen wie aktives und passives Schwimmen, Verhalten in der Strömung und Einschwimmen ins Kehrwasser angeeignet. Nach dem Mittagessen und den letzten theoretischen Unterrichtseinheiten standen die Knotenkunde- und Theorieprüfung auf dem Plan. Fortgesetzt wurde der Prüfungsmarathon am Sonntagmorgen am nahegelegenen Rotter See. Run-Swim-Run und Kombi-Übung verliefen problemlos und ohne Zwischenfälle, das erste von drei Einsatzszenarien musste jedoch durch einen Realeinsatz unterbrochen werden. Ein Großteil der volljährigen Referenten und Teilnehmer des Lehrgangs rückte in Richtung Siegburg aus, wohin der Wasserrettungszug Rhein-Sieg durch die Kreisleitstelle alarmiert worden war. Da der Einsatz kurze Zeit später abgebrochen wurde, konnten alle Kräfte und Fahrzeuge zurück zum Rotter See verlegen und die Prüfung wieder aufgenommen werden.
Den Ergebnissen der Prüfungen tat der Zwischenfall jedoch keinen Abbruch –das Ressort Einsatz der Ortsgruppe Troisdorf darf sich nach bestandenen Prüfungen über fünf neue, frisch ausgebildete Wasserretter freuen. Zudem bestanden mehrere Einsatzkräfte aus umliegenden Ortsgruppen ihre Prüfung zum Wasserretter.
Wir wünschen allen neuen Wasserrettern viel Erfolg im Einsatz für die DLRG! Man sieht sich bestimmt einmal wieder – spätestens beim nächsten Einsatz.
Für die Lehrgangsleitung – Felix Oepen